J Med Drug Rev 2021;11:1–11
Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) ist ein Antikörper-Wirkstoffkonjugat (Antibody Drug-Conjugate; ADC), das aus einem humanisierten monoklonalen HER2-IgG1-Antikörper mit der gleichen Aminosäuresequenz wie Trastzumab, dem Topoisomerase-I-Inhibitor Deruxtecan (DXd) sowie einem enzymatisch spaltbaren Linker auf Tetrapeptid- Basis besteht. Die Wirksamkeit von T-DXd beim metastasierten HER2-positiven Mammakarzinom wurde in der offenen, einarmigen, multizentrischen Phase-II-Studie DESTINY-Breast01 nachgewiesen, in der stark vorbehandelte Patientinnen (median sechs Vortherapien, darunter bei allen Teilnehmerinnen Trastuzumab-Emtansin [T- DM1]) mit T-DXd behandelt wurden. Nach einem medianen Follow-up von 11,1 Monaten betrug die objektive Ansprechrate (ORR) 60,9 %, davon 6 % komplette und 54,9 % partielle Remissionen. Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) betrug 16,4 Monate und war bei Patientinnen mit Hirnmetastasen mit 18,1 Monaten vergleichbar. Patientinnen mit vorheriger Pertuzumab-Therapie, Hormonrezeptor-(HR)-positiven und HR-negativen Tumoren sowie bei Behandlung mit T-DXd nach initialer T-DM1-Therapie zeigten vergleichbare Ansprechraten (58−66%). Ein kürzliches Update mit einem medianen Follow-up von 20,5 Monaten bestätigt die Wirksamkeit von T-DXd (ORR: 61,4%), mit längerer Nachbeobachtung lag das mediane PFS bei 19,4 Mo- naten. Das 18-Monats-Überleben wurde mit 74% angegeben.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren Übelkeit, Fatigue, Alopezie und Erbrechen. Die Beschwerden traten vorwiegend in einem Schweregrad 1/2 auf. Grad-3/4-Nebenwirkungen betreffen Neutropenien und Anämien (20,7 bzw. 8,7%). Bei 13,6% der Pa- tientinnen trat eine interstitielle Lungenerkrankung (ILD) auf, die bei 2,2% der Fälle zum Tod führte. Der Einsatz von T-DXd erfordert daher ein prätherapeutisches Assessment und ein sorgfältiges pulmonales Monitoring.